Essentielle Grundlagen zum Eintritt in den thailändischen Markt

Wieso europäischen Unternehmen Thailand als Eintrittspunkt in den asiatischen Markt wichtig ist und wie eine systematische Vorbereitung nachhaltigen Erfolg sichert.

INVESTMENT(S)ADMINISTRATION & MANAGEMENT

Sanet Group

Tips for Thorough Preparation
Tips for Thorough Preparation

So begleitet Sanet neben dem deutschen Automobilzulieferer SGF auch Unternehmen wie die Schweizer Noventa AG, TANATEX aus den Niederlanden oder Styromatic aus Dänemark bei ihren Investitionsprojekten in Thailand. Ob Strategieentwicklung, Unternehmensgründung, Beantragung von Förderungen, Personalsuche oder Bauüberwachung – die Sanet-Gruppe steht ihren Partnern in allen Phasen zur Seite.

Sanet begleitet seit vielen Jahren Investoren auf ihrem Weg zum Erfolg. Gründer Dr. Gunter Denk – Autor der Fachbücher „Asien für den Mittelstand“ und „Asien für Profis“ – teilt kompakte und praxisnahe Tipps zur optimalen Projektvorbereitung.

Warum Thailand die Auswahl anführt

Südostasien wird besonders als Zukunftsregion eingeschätzt, da es voraussichtlich weniger von geopolitischen Spannungen in einer multipolaren Weltwirtschaft betroffen sein wird als andere Wachstumsregionen. Thailand punktet als Investitionsstandort zusätzlich durch:

  • Eine Infrastruktur mit 4 Tiefseehäfen

  • Sieben internationalen Flughäfen

  • 68 hochmoderne Industrieparks

  • Attraktive Fördermöglichkeiten in Form von Steuer- und Zollvergünstigungen

Hinzukommen:

  • Eine Automobilindustrie mit 30 vertretenen OEMs sowie 1.600 Tier 1 und Tier 2 Zulieferern, die mehr als 2 Millionen Fahrzeuge jährlich produziert, von denen aber die Hälfte exportiert wird.

  • Eine Elektronikbranche mit über 1.000 EMS- und PCB-Unternehmen und einem Umsatz von 2,35 Milliarden USD.

  • Die stärkste Lebensmittelproduktion der Region, einschließlich Verarbeitungs- und Verpackungsunternehmen.

  • Eine Chemieindustrie mit eigenem Tiefseehafen.

  • Ein Baugewerbe mit 55.000 Beschäftigten und einem Umsatz von über 12 Milliarden USD.

Damit bieten sich exzellente Voraussetzungen, um der zunehmenden Belastung für den Mittelstand in der EU zu entgehen. In einer dreiteiligen Serie gibt die Sanet-Gruppe - führenden Beratungsfirma in Thailand – wertvolle Hinweise zur Planung und Umsetzung von Investitionsprojekten.

Investitionsvorbereitung: Die fünf goldenen Regeln

1. Vorbereitung ist Chefsache

In einem ersten Workshop sollten Sie im Team mit dem gesamten Management und unter Beteiligung aller Schlüsselpersonen definieren:

  • Das Motiv für die Investition

  • Die (quantitativen und qualitativen) Ziele der Investition

  • Die Vorgehensweise und fixe Meilensteine

  • Mögliche Exit-Punkte

  • Einen Zeitrahmen

  • Die Projektleitung- und organisation

TIPP: Es kann sinnvoll sein, frühzeitig einen lokalen Berater für das Projekt einzubeziehen. So lernen Sie nicht nur seine Fähigkeiten kennen, sondern profitieren auch von seinen ersten praktischen Erfahrungen und Hinweisen zu Besonderheiten im Investitionsland.

2. Projektleitung und Team – lassen Sie die „zweite Reihe“ ran

Anstatt den CEO mit dem Tagesgeschäft zu beauftragen, ernennen Sie einen Projektmanager, der mindestens 50 % seiner Zeit dafür aufwenden kann und direkt an die Geschäftsleitung berichtet.

Bilden Sie ein funktionsübergreifendes „Asien-Team“ aus den Bereichen Vertrieb, Qualität, F&E, Produktion und Controlling.

TIPP: Übertragen Sie Verantwortung an vielversprechende Manager der „zweiten Reihe“. Die Organisation aus der Heimat einfach nach Asien zu kopieren, funktioniert selten.

3. Klären Sie Budget und Governance von Anfang an

  • Legen Sie klare Richtlinien fest: regelmäßige Meetings, klare Meilensteine und ein kleiner Aufsichtsrat.

  • Definieren Sie vor dem Start die Reise- und Spesenrichtlinien, um spätere Reibereien zu vermeiden.

  • Verbinden Sie die Freigabe von Finanzmitteln mit gewonnenen Erkenntnissen; Fortschritte sollten Ressourcen freisetzen.

4. Externe Unterstützung – gezielt statt pauschal

Eine Investition im Ausland erfordert sorgfältiges Vorgehen. Berater können den internen Projektleiter niemals ersetzen. Dennoch sind sie unverzichtbar, wenn die interne Leitung nur 40-50% ihrer Zeit aufbringen kann oder speziell lokales, rechtliches, bautechnisches oder branchenübergreifendes Fachwissen fehlt. Dann gilt:

  • Mögliche Aufgaben externer Partner: Dazu zählen die Budgetprüfungen, die Koordination vor Ort, Verhandlungen mit Behörden und bei der Standortwahl, die Auswahl von Dienstleistern, das Management von Ausschreibungen sowie die Rekrutierung lokalen Führungspersonals.

  • Kostenrichtwert: Etwa 5% des Investitionsvolumens, verteilt auf 18-24 Monate als monatliche Pauschale – eine transparentere Lösung als Zeithonorare. Betrachten Sie diese Summe als eine Art „Versicherung“ gegen Fehler bei der Umsetzung vor Ort.

TIPP: Der interne Projektleiter sollte etwa ein Drittel seiner Arbeitszeit – also rund 7 bis 10 Tage pro Monat – vor Ort im Investitionsland verbringen, um wichtige Entscheidungen direkt treffen zu können.

5. Kommunikationsstrategie – innen und außen

Keep employees, shareholders, banks, customers, and suppliers informed. Silence fuels speculation and conflict, openness builds trust.

Die Leitlinien auf einen Blick

  1. Dokumentierte Motive & Ziele als Ausgangspunkt.

  2. Verantwortlicher Projektleiter + motiviertes Kernteam.

  3. Externe Berater ergänzen, ersetzen aber nie interne Führung.

  4. Risikomanagement: Setzen Sie Meilensteine und Exit-Points

  5. Stufenweise Mittelfreigabe entlang wachsender Kenntnis.

  6. Mehrstufige Machbarkeitsanalysen für Länder – Zweifel -> Ausschluss.

  7. Standort-Benchmarking mit mind. Zwei bis drei Optionen.

  8. Kosten- und Zeitdisziplin teilen Berater und Unternehmen gleichermaßen.

Fazit

Eine Investition im Ausland ist erfolgreich, wenn Strategie, Team, Budget und Kommunikation sorgfältig aufeinander abgestimmt sind. Wer diese Grundsätze beachtet, reduziert Risiken, erhält das Projekttempo und schafft die Basis für eine langfristige Präsenz im Zielland.